Äste schichten für Wieselburg

Motivierte Naturbegeisterte beim ersten Pflegeeinsatz

19.10.2024

Von hochstehenden Brombeeren überwachsen, erinnerte einzig noch der kleine Schilfbestand, dass hier im Taselingewald ein Juwel „schlummert“. Vor über 15 Jahren realisiert, war der Waldweiher die letzten Jahre seiner natürlichen Entwicklung und damit der Dynamik des Waldes überlassen. Die zunehmend fehlenden offenen Wasserflächen, der zugewachsene Waldrand und damit das fehlende Licht, liesen den ansonsten ideal gelegenen und mit viel Licht begünstigten Naturstandort, etwas „verarmen“.


Diesen Herbst hat der Verein NaturMichelsamt die Initiative ergriffen, den Standort im Traselingerwald so aufzuwerten, dass dieser den einst gesetzten Biodiversitätszielen wieder gerecht werden kann. Auf Absprache mit der Grundeigentümerin – die Geschwister Rahel, Markus und Reto Estermann (Traselinge) – und dank Unterstützung des kantonalen Forstdienstes, der wesentliche Mittel zur Umsetzung bereitstellte, erstrahlt der Waldweiher im Traselingerwald in neuer Frische. Etwas, das nicht nur die Natur, sondern auch die Besucherinnen und Besucher künftig freuen wird.

Da es sich um die Widerherstellung eines bestehenden Stillgewässers handelte, ging alle sehr schnell. Der Bagger der Firma Risi ist bereits Anfang Oktober aufgefahren, um den Weiher „in Form“ zu bringen. Dabei wurde Gehölz um den Weiher entfernt, um wieder Licht auf die Wasserfläche zu bringen und Flachwasserzonen geschaffen, um Bereiche mit wärmeren Wassertemperaturen zu schaffen, was Amphibien wie der Wasserfrosch, der Berg- und Fadenmolch – Zielarten dieses kleine Naturjuwels – besonders lieben.


Am 19. Oktober 2024 packten die Mitglieder des Vereins NaturMichelsamt selbst zu, um Kleinstrukturen für weitere Tierarten zu realisieren, welche solche Naturoasen bevorzugen. Konkret Nistmöglichkeiten für höhlenbrütende Vögel und Quartiere für Fledermäuse, entlang dem Waldrand Wieselburgen, welche dem geschickten Mäusejäger trockene und vor Feinden geschützte Jugendstuben bietet und ein Heuhaufen mit unbelastetem Schnittgut, welcher der Ringelnatter ab dem kommenden Mai optimale Voraussetzungen bietet, ihre Eier abzulegen. Zusätzlich wird der Verein einige ortstypische Sträucher – u.a. Schwarzdorn, Kornelkirsche, Pfaffenhütchen und Wildrosen pflanzen.

Der Verein NaturMichelsamt freut sich, die Entwicklung des Naturjuwels im Traselingerwald über die nächsten Jahre zu beobachten.